Geschichte / Kolonial-Ära

 

Southern Cameroon war der südliche Teil des britischen Mandatsgebiets von British Cameroons in Westafrika. Von 1919 – 1961 war sie in Britischer Treuhandschaft. Seit 1961 gehört es zur Republik Kamerun, wo es die Nordwest- und Südwest-Region bildet. 

Die Portugiesen waren die ersten Europäer, die auf dem Boden von Southern Cameroon Fuß gefasst hatten. Im 16. Jahrhundert kamen sie an der Küste des heutigen "Kameruns" an. Die Portugiesen nannten diese Region "Rio dos Cameroes", weil sie so erstaunt waren über die großen Mengen an Shrimps, die der Fluss Wouri fanden. Sie handelten dann mit den Stammeshäuptlingen entlang der Küste Westafrikas.

 

Danach folgte die Ära der Sklaverei. Als diese beendet und als unmenschlich erklärt wurde, kamen die Missionare ins Land.

 

Alfred Saker, ein britischer Baptistenmissionar, erreichte 1854 die Region, die heute als "Southern Cameroon" bekannt ist. Wegen der vulkanischen Bernsteinfarbe des Sandes am Meer nannte er diese Region "Ambas Bay".
(Ableitung des Namens „Ambazonia“).

Wegen des vulkanischen Berges (Mount Fako, 4095 m) ist der Sand entlang der Küste braun.

Als die Europäer erkannten, dass Afrika reich an natürlichen Ressourcen ist, eroberten sie den Kontinent.

Geschäftsleute in Deutschland begannen Druck auf Kaiser Wilhelm I. auszuüben, damit auch Deutschland vom afrikanischen Kontinent profitiert. Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Portugal standen wegen der Auseinandersetzungen um die Kolonien bereits am Rande eines Krieges. Da Otto von Bismarck eine friedliche Lösung wünschte, lud er alle großen Nationen nach Berlin ein.

1884 folgten die Staatschefs aller großen Nationen der Einladung Bismarcks und nahmen an der Konferenz in Berlin teil. Während dieser Konferenz wurde eine Karte Afrikas auf den Tisch gelegt und der Kontinent unter den Europäern aufgeteilt, als ob es ein Stück Kuchen wäre. Der sogenannte „ Conquest of Africa“ nahm seinen Lauf.

Es war bemerkenswert aber nicht verwunderlich, dass auf dieser Konferenz keine Afrikaner anwesend waren. Die europäischen Staatschefs teilten Afrika ohne Mitsprache der einheimischen Bevölkerung, wie das Fell eines erlegten Löwen, getrieben von wirtschaftlichen Interessen und Machtgehabe, unter sich auf.

So fanden die Europäer eine einvernehmliche Lösung für sich, aber für Afrika war dies der Beginn von grausamer Ausbeutung, Unterdrückung, weißer Vorherrschaft und Völkermord.

Deutschland hatte fünf Kolonien; Togo, Kamerun, Tansania, Namibia und Ruanda

Deutsche Kolonien in Afrika 1884–1920

Kamerun von 1884 - 1961


Southern Cameroons war von 1884 -1919 Teil der deutschen Kolonie namens „Kamerun“. Nachdem Deutschland den ersten Weltkrieg verlor, wurde das Land aufgeteilt. Die Engländer bekamen den Westteil „British Southern Cameroons, und die Franzosen den Ostteil das „Französische Cameroon“.

 

 

Zunächst regierte der Engländer diese Region aus Bequemlichkeit von Lagos in Nigeria aus. Da sich die Südkameruner im nigerianischen Parlament benachteiligt fühlten, verließen 1953 alle südkamerunischen Abgeordneten demonstrativ das Parlament. Sie reichten beim britischen Parlament und bei der UNO eine Petition ein. Im Jahr 1954 erlangte Südkamerun seine Autonomie von Nigeria. Der erste Premierminister Dr. E.M Endeley wurde nach dem britischen Vorbild demokratisch gewählt.  Der Premierminister durfte alle Entscheidungen eigenständig fällen. Nur bei der Außenpolitik brauchte er die Zustimmung der britischen Regierung. Bei der zweiten Parlamentswahl 1959 gewann die Partei KNDP und John Ngoh Foncha wurde Premierminister.  

 

Primeminister`s lodge. „Das Schloss“. Hier wohnten die Premierminister Südkameruns. Es wurde 1901 von dem deutschen Gouverneur Jesko von Puttkamer gebaut, das sog. Puttkamer-Schlößchen

Der erste friedliche Machtübergang in der Geschichte Afrikas fand in 1959 in Südkamerun statt, als John Ngoh Foncha die Regierungsgeschäfte von Dr. Endeley übernahm.

In einem Plebiszit im Jahr 1961 stimmten die Bürger Southern Cameroons dafür, sich mit dem französischen Teil zu einer föderalen Republik zu vereinigen.

1. Januar 1960 wurde das französische Kamerun unabhängig.

1. Oktober 1961 wurde Southern Cameroon unabhängig, und vereinigte sich mit dem französischen Teils Kameruns.

Seit der Vereinigung mit dem französischen Teil des Landes wurden die Bürger der ehemaligen Kolonie Großbritaniens als „Anglophone Cameroonians“ bezeichnet.

Kamerun insgesamt hatte bei der letzten Zählung (2016) 23,3 Millionen Einwohner. Die Population von Southern Cameroons beträgt ca. 8 Million.

 

 

Von Anfang an gab es immer wieder Proteste seitens der „Anglophones“, weil sie sich von der dominanten französischen Regierung stark benachteiligt fühlten.  Alle Bemühungen der „Anglophones“, um eine friedliche Lösung wurden seitens der Regierung durch Gewaltanwendung, in der es zu vielen unschuldigen Toten auf der Seite der Bevölkerung kam, beantwortet.